Kennst du das? Du bearbeitest gerade etwas Dringendes am Computer, schreibst einen wichtigen Text oder bereitest einen Termin vor und währenddessen bahnt sich ein Gedankengewitter in deinem Kopf an. Es blitzen Dinge auf, die du noch erledigen musst; die nächste anstehende Aufgabe donnert Knall auf Fall in deinen Kopf. Oft betreibst du dann Aufschieberitis.
Das liegt daran, dass dein Gehirn die Fähigkeit hat zu assoziieren, also Verbindungen zwischen Dingen herzustellen. Mir geht es oft so beim Schreiben. Während ich Worte in die Tasten tippe, kommen mir Ideen für andere Texte, für Verknüpfungen, Bilder die man einfügen könnte. Und sie kommen immer wieder.
David Allen, der Autor des Buches „Getting things done“ nennt diese Gedanken „lose Enden“. Du kannst dir das wie einen Kabelsalat in deinem Kopf vorstellen. Lauter Kabel, die nicht angeschlossen sind und unkontrolliert in deinem Gehirn herumschwirren.
Meine Beispiele für lose Enden:
- Oft geht es mir so, dass ich beim Schreiben auch an andere Texte denke, die auf Vollendung warten: “Der Text X muss auch noch fertig geschrieben werden.“
- Während ich den aktuellen Text bearbeite, überlege ich zwischendurch, welches Foto passen könnte und mir fällt ein: “Das Foto von mir auf meiner Website sollte mal ein Update erfahren.”
- Wegen der vielen Texte und Aufgaben auf meinem Schreibtisch kommt mir dann plötzlich die Idee: “Ich brauche dringend einen Assistenten.”
- Und wenn ich mich dann zwischendurch nach freier Zeit sehne, folgt dieser Einfall: “Ich könnte vielleicht im nächsten Urlaub nach Kalifornien fahren.”
Wie kannst du nun die losen Enden schließen?
… und so deine Produktivität steigern.
- Wenn du ständig an all das denkst, was du noch erledigen musst: Schreibe alles auf, was in deinem Kopf herumschwirrt. Ich mache das regelmäßig – immer, wenn mir etwas einfällt. Später sortiere ich es dann in die verschiedenen Projektlisten ein. So geht nichts verloren und du kannst diesen Einfall abhaken – ein loses Ende weniger.
- Wenn du gerade in einer Aufgabe vertieft bist und die nächste bald ansteht: Lass deinen Gedanken nicht abschweifen, in dem du an andere Dinge denkst, die zu tun sind. Oder an die nächste geplante Aufgabe. Führe das, was du machst, zu Ende.
Die Tee-Metapher
Stell dir vor, du macht dir einen Tee. Räume anschließend die Gegenstände, die du dazu benötigt hast, beiseite. Genieße erst dann dein warmes Getränk.
Hinterlasse also vorher einen sauberen Abschluss, indem du lose Enden beseitigst – hier: das Zubehör für die Zubereitung. So musst du nicht mehr daran denken und machst es deinem Gehirn damit leichter.
- Wenn du etwas vorzeitig beendest: Halte zumindest den nächsten Schritt fest, um leichter wieder einzusteigen. Außerdem ist dein Gehirn beruhigt und sucht nicht ständig im Hintergrund nach einem Anschluss für ein loses Ende. So sind alle Kabel verbunden und es kommt nicht zum Gedankengewitter.
Raus aus dem Kopf
Neben dem Verbinden der vielen losen Enden in meinem Kopf hilft es mir, mich zu erden. Ich nehme den Fokus aus dem Kopf und richte ihn in meinen Körper. Am einfachsten ist es, in deinen Bauch zu atmen und einen Moment in die Stille zu gehen.
Wie das geht? Probier´s aus:
Ich lade dich ein, dir sieben Minuten Zeit für deine Bauch-Atemfokus-Meditation zu nehmen und sie auch zu Ende zu führen. Sie besteht aus zwei Minuten Anleitung und Bauch-Atemfokus sowie fünf Minuten Stille.
Geerdete Grüße
Holger
Holger 🙂
Wie hast du die Meditation erlebt ? Konntest du danach deine Produktivität steigern ? Ich freue mich über deine Antwort unten im Kommentarfeld.